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Zuletzt konzentrierten sich US-Fundraiser zunehmend auf die reichsten 0,5% der Bevölkerung. Diese Gruppe umfasste in den USA 1990 rund 36.000 Personen mit jährlichen Einkommen von mehr als 1 Mio. USD und 475.000 Personen mit Vermögen über 1 Mio. USD. Sie spendete über 10%. Sie verfügte über 25% des individuellen Vermögens, die Gruppe der obersten 10% über 65%. Immer weniger Menschen geben immer höhere Anteile an den Gesamtspenden. Die 80:20 Regel besagt, dass 20% der Förderer 80% der Spenden geben. Sie hat sich im Lauf der Achtzigerjahre auf 90:10 verschärft und erreicht jetzt, insbesondere bei Kapital-Kampagnen, 95:5. Großspender geben immer höhere Einzelspenden. In den Achtzigerjahren wurden ein Dutzend Einzelspenden von über 100 Mio. USD gespendet. Viele Institutionen engten die Bezeichnung "Groß-" oder "Megaspende" (major gift, mega gift) auf Spenden über 10.000 USD bzw. über 100.000 USD ein. Seit Mitte der Neunzigerjahre wurden ganz neue Dimensionen erreicht. Ted Turner löst sein Versprechen, der UNO 1 Mia. USD zu geben nun in mehreren Jahresraten ein. Zwischen 1998 und 2002 spendeten Bill und Melinda Gates 23,5 Mia. USD, Gordon und Betty Moore 5.1 Mia. USD, James und Virginia Stowers 1.4 Mia. USD und Eli Broad 1.0 Mia. USD. Meist wurden diese Beträge in Privatstiftungen eingebracht. Die Fundraising-Operation ist daher auf die Erzielung von Großspenden ausgerichtet. Die Instrumente der Interessenten-Erhebung und -Pflege, der Veranstaltung und des Einsatzes von Freiwilligen erreichen hier ihre höchste Entwicklung. Ansuchen werden minuziös vorbereitet -- hinsichtlich der persönlichen Interessen und Umstände der angesprochenen Fördererin, der Informations- und Präsentationsunterlagen und der ansuchenden Personen. Oft agieren Teams, z.B. ein Top-Manager, ein leitender Fundraiser und ein oder zwei Freunde oder Bekannte des Förderers. |
